Insanity versus Normality

Insanity versus Normality

May 27, 2011 in Real Lif(v)e Blog

Da wir ja nach wie vor in der Phase des Entzuges sind, können wir auch gleich beim Thema bleiben.

Jeder von euch wurde mit Sicherheit schon mal als verrückt bezeichnet. (Oder passiert das nur mir regelmäßig??).

Wenn es euch genau so geht wie mir, und darauf hin hinterfragt, warum euch andere Menschen, die denken sie seien normal, als verrückt bezeichnen, könnt ihr euch ja an meinen Überlegungen beteiligen.

zuerst, wie wird Verrücktheit und Normalität eigentlich definiert. Laut Wikipedia  ist Verrückheit bzw. Wahnsinn folgendes:

Wahnsinn oder Verrücktheit wurden in der Geschichte des Abendlandes bis zum Ende des 19. Jahrhunderts bestimmte Verhaltens– oder Denkmuster bezeichnet, die nicht der akzeptierten sozialen Norm entsprachen. Dabei bestimmten stets gesellschaftliche Konventionen, was als „Wahnsinn“ verstanden wurde: Der Begriff konnte dabei für bloße Abweichungen von den Konventionen (vgl. lat. delirare aus de lira ire, ursprünglich landwirtschaftlich „von der geraden Furche abweichen, aus der Spur geraten“), für geistige Störungen, bei denen ein Mensch bei vergleichsweise normaler Verstandesfunktion an krankhaften Einbildungen litt, bis hin zur Kennzeichnung völlig bizarrer und (selbst-)zerstörerischer Handlungen verwendet werden. Auch Krankheitssymptome, wie etwa jene der Epilepsie oder eines Schädel-Hirn-Traumas, wurden zeitweilig als Wahnsinn bezeichnet.

ich denke, der wichtigste Satz für uns ist: Bestimmte gesellschaftliche Konventionen bestimmen was Wahnsinn ist.

In meinem konkreten Fall wird meine Verrücktheit von diesen sogenannten gesellschaftlichen Konventionen durch folgende Argumente untermauert.

– Ich riskiere täglich mein Leben bei der überaus lebensbedrohlichen Sportart Freeskiing.

– Ich habe keinen fixen Job als Beamter oder ähnliches.

– Und überhaupt, was mache ich, wenn ich mal zu alt für diese gefährliche Sportart bin

eingehen möchte ich aber nur auf das erste Argument…

Nun stellen wir mal den typischen westlichen Bürger der untypischen Person des Freeskiers gegenüber

dazu vorher noch kurz die wissenschaftliche Definition von Normal:

Normalität ist aus soziologischer Sicht (Soziologie) als das Selbstverständliche in einer Gesellschaft, das nicht mehr erklärt und über das nicht mehr entschieden werden muss, bezeichnet worden. Dieses Selbstverständliche betrifft soziale Normen und konkrete Verhaltensweisen von Menschen. Es wird durch Erziehung und Sozialisation vermittelt und gewährleistet Sicherheit (Handlungskompetenz) zwischen den Menschen einer Gesellschaft (Subkultur).

Würde also bedeuten normal ist:

–  5 Tage in der Woche, 45 Wochen im Jahr von 8 – 16 Uhr zur Arbeit gehen. Dort ca. 90% im sitzen vor einem Computer zu verbringen.

– mehr oder weniger regelmäßig diversen Aktivitäten wie Sport nachzugehen. Wie zum Bsp. auch Skifahren, wobei dann die Verletzungsgefahr umso höher ist, je weniger man seinen eigenen Körper darauf vorbereitet, man dann im Extremfall von einem lebensgefährlichen Sport sprechen kann, übt man in ohne jegliche Vorbereitung aus.

– Der  normale Mensch ist jedes Jahr 12,7 Tage im Krankenstand

Aufgrund der “normalen” Lebensweise beginnt der “normale” Mensch sehr bald an Zivilisationskrankheiten zu leiden wie

– Herzkreislauferkrankungen (Bluthochdruck,…)
– Stoffwechselerkrankungen (Diabetes,…)

– Erkrankungen des Bewegungsapparates (Kreuzweh,..)

Eine neue Wifo Studie kam zu folgenden Ergebnissen:

Im Gegensatz zur steigenden und im Europa- Vergleich leicht überdurchschnittlichen Lebenserwartung sind die Aussichten auf einen gesunden, beschwerdefreien Lebensabend in Österreich unterdurchschnittlich. Die “Gesundheitserwartung” liegt in Österreich bei 58,8 Lebensjahren und damit fast drei Jahre unter dem EU- Schnitt (61,5 Jahre). Damit liegt man nur an 20. Stelle unter den 27 EU- Staaten.

Österreich wird von 13 Ländern überholt, die eine niedrigere Lebenserwartung haben, aber ein größere Zahl “gesunder Jahre” erwarten können. In Malta, Schweden und Großbritannien liegt die gesunde Lebenserwartung bei 68 Jahren, das sind zehn Jahre mehr als in Österreich. Umgekehrt erreicht Österreich bezüglich der Jahre, in denen die Lebensqualität durch Krankheiten und Behinderungen reduziert ist, mit 22 Jahren einen traurigen Spitzenwert. Im EU- Schnitt liegen die “kranken Jahre” bei 18, in Schweden sind es sogar nur zwölf Jahre.

Demgegenüber steht meine verrückte Lebensweise. Mein letzter Spitalsbesuch datiert aus dem Jahr 2009, beruflich, nicht als Kunde !

Anscheinend trägt die sogenannte normale Lebensweise nicht unbedingt dazu bei, sehr gesund zu leben. Und da eigentlich fast immer Gesundheit und Glück Hand in Hand gehen, sollte dies für viele ein Anstoß sein, aus der Normalität auszubrechen und sich dazu durchzuringen, etwas “verrückt” zu werden…..

  1. Sonnia Höffken - May 27, 2011

    Danke, Matthias, Du sprichst mir aus der Seele! Sehr schöne Gedankenabfolge und Argumentation. Werde dies sicherlich weiter geben, wenn ich mal wieder zum gleichen Thema hinterfragt werde.
    Schönen Sommer, viel Erfolg & ich hoffe, wir sehen uns mal wieder. Bist Du auf der OutDoor? Gebe dort am 14. und 15. Juli “Sundown Yoga” für die Messerbesucher.
    Aloha, Sonnia

  2. Matthias - May 30, 2011

    Hallo Sonnia, nein bin nicht auf der Outdoor Messe, zumindest weiss ich noch nichts davon, aber das kann sich ja alles immer sehr schnell ändern.
    bis bald

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